Der Grosse Buddha

Liebe Ehrwürdige und Dharma-Freunde,

Ihr alle, die Ihr hier sitzt, studiert die Lehre Buddhas. Als Töchter und Söhne unserer Eltern müssen wir unsere Eltern kennen. Als Schüler des Buddha müssen wir auch den Buddha kennen. Einige von Euch sagen vielleicht: „Wie sollte es sein, dass wir den Buddha nicht kennen? Schaut die Buddha-Statuen hier an."

Können wir behaupten, den Buddha zu kennen, nur weil wir Statuen des Buddha erkennen? Nein, das können wir nicht. Es wäre sehr bedauerlich, wenn wir als Schüler des Buddha den Buddha nicht kennen würden. Es gibt einen Vers, der das allgemeine Gefühl der Buddha-Schüler in diesem DharmaEndzeitalter sehr treffend beschreibt: „Als der Buddha auf diese Welt kam, war ich in Wirrnis gefangen. Nun, da Buddha ins Nirväna gegangen ist, bin ich auf die Welt gekommen. Wegen der vielen Hindernisse aus meinem vergangenen Karma war es mir nicht vergönnt, den goldenen Leib des Buddha zu sehen."

In den letzten fünfzig Jahren habe ich viel über den Buddha gelernt. Als ich das Buch „Das Leben des Säkyamuni Buddha" schrieb, habe ich eingehende Forschungsarbeiten betrieben. So habe ich mir ein fundiertes Wissen über den Buddha erworben. Dieses Wissen über den Buddha möchte ich heute mit Euch teilen und Euch in den wahren Geist des Buddhismus einführen.

Einige von Euch glauben vielleicht, dass der Buddha ein allmächtiger Unsterblicher ist, der kommen und gehen kann, ohne Spuren zu hinterlassen. Wenn Ihr glaubt, dass es dieser Buddha ist, den ich mit Euch teilen möchte, werdet Ihr enttäuscht sein. Andere meinen, daß der Buddha voller Freundlichkeit und Mitleid sei und uns alles gewähre, was wir von ihm erbitten. Dies ist jedoch auch nicht der Fall. Ich glaube, die meisten Menschen verehren den Buddha, der im Lotussitz auf dem Altar sitzt, am meisten - heiter, friedvoll, ruhig und still. Wenn der Buddha nun zu sprechen und uns zu belehren begänne, „Tut dies nicht" oder „Das ist nicht richtig", würde er uns nicht im gleichen Maße gefallen. Wahrscheinlich fühlen wir uns so zum Buddha hingezogen, weil er uns nicht beurteilt, uns keine Vorwürfe macht und nicht mit uns diskutiert. Wir zollen ihm willig Respekt und werfen uns vor ihm nieder.


Nun will ich Euch den Buddha mit Hilfe von 10 Fragen beschreiben. Ich hoffe, wir können den wahren Geist des Buddha durch diese Fragen erkennen.

1. Wurde der Buddha je zornig? 6. Würde der Buddha lügen?

2. War der Buddha je traurig und weinte? 7. Hatte der Buddha einen Beruf?

3. Erlebte der Buddha Augenblicke der Freude? 8. Musste der Buddha mit Widrigkeiten zurechtkommen?

4. Gab es Vergnügungen im Leben des Buddha? 9. Wurde der Buddha je verleumdet?

5. Empfand der Buddha Zuneigung? 10. Fühlte sich der Buddha je hilflos?