Autor - Meister Hsing Yun
Meister Hsing Yun wurde im Alter von fünfzehn Jahren im Kloster Chi Xia Shan in Jiangsu, China, ordiniert und verbrachte über fünfzig Jahre seines Lebens damit, den Dharma zu lehren. Er gründete das Kloster Fo Guang Shan in Taiwan sowie die Buddha's Light International Association, eine weltweit arbeitende Organisation, die sich der Verbreitung des Buddhismus widmet.
Meister Hsing Yun ist der 48. Patriarch in der Linchi-Schule des Zen-Buddhismus und Autor zahlreicher Bücher sowie Essays zum Thema Buddhismus.
Der Hochehrwürdige Meister Hsing Yün wurde im Jahre 1927 in Chiang-tu in der chinesischen Provinz Jiangsu geboren. Im Alter von 12 Jahren wurde er von Meister Chih Kai als Novize im Chi-hsi-shan-Kloster ordiniert. Er studierte die buddhistische Lehre in verschiedenen Klöstern in Jin Shan, Jiao Shan, Chi Xia usw.
Nach seiner Ankunft auf Taiwan im Jahre 1949 wurde er Chefredakteur der Zeitschriften Zeitschrift des Lebens, Buddhismus heute, Erweckung der Welt und vieler anderer Publikationen. 1952 gründete er im Lei-yin-Tempel in I-lan Gesangsgruppen, Studenten- und Jugendorganisationen, eine Sonntagsschule für Kinder und Teams für die Verbreitung des Dharma. Damit wurde der Grundstein für seine späteren Bemühungen um die Verbreitung des Buddhismus gelegt.
1957 gründete der Ehrw. Meister ein buddhistisches Kulturzentrum, aus dem später der Fo-guang-Verlag hervorging, der alljährlich verschiedene buddhistische Bücher und Audio- und visuelles Lehrmaterial herausgibt. 1967 begründete er den Fo-guang-shan-Tempel, um seine Vision des Humanistischen Buddhismus zu verwirklichen. Diese hat die folgenden 4 Zielsetzungen: durch Ausbildung sollen Talente herangezogen werden; durch Kultur soll der Dharma verbreitet werden; durch Mitleid soll für das Wohlergehen der Gesellschaft gesorgt werden; und durch den Dharma soll das Herz der Menschen geläutert werden.
Der Ehrw. Meister hat weltweit mehr als 200 Tempel gegründet, u. a. den Hsi-Lai-Tempel, den Nan-Tien-Tempel und den Nan-Hua-Tempel, die grössten Tempel in Nordamerika, Australien und Afrika. Neben Kunstgalerien, Bibliotheken, Verlagen und Buchhandlungen gründete er Krankenhäuser, buddhistische Colleges und Universitäten. In den Jahren 1970, 1975 und 1987 wurden das Ta-Tzu-Kinderheim, das Fo-guang-Heim und die Barmherzig-keits-Stiftung errichtet, um Waisenkinder, verlassene Kinder, alte Menschen und Arme und Bedürftige aufzunehmen.
1977 wurde das Komitee zur Herausgabe des Tripitaka gebildet, um das Fo-guang-Tripitaka und die Fo-guang-Enzyklopädie herauszugeben. Und im Jahre 1997 wurden die Auszüge aus dem chinesischen Tripitaka in moderner Sprache herausgegeben. Gleichzeitig wurde die Enzyklopädie auch zeitgemäss im CD-Format herausgebracht. Im selben Jahr wurden der Buddha-Licht-Fernsehsender und das Buddha-Licht-Internet-Netzwerk ins Leben gerufen. Die erste buddhistische Tageszeitung Ren Jian Fu Bao ist im Jahr 2000 herausgegeben worden.
Die vom Hochehrwürdigen Meister Hsing Yün verfassten Bücher, sind weltweit verbreitet. Diese sind u.a. Das Leben des Buddha Sakyamuni; Die zehn grossen Schüler des Buddha; Hsing Yüns Ch’an-Gespräche; Die Buddhismus-Bände; Hsing Yüns Vorträge; Die Fo-guang- Lehrbücher; Die Fo-guang-Gebete; Zwischen Verblendung und Erleuchtung usw. Viele von ihnen sind bereits ins Englische, Japanische, Deutsche, Französische, Spanische, Koreanische, Thai usw. übersetzt worden.
Über tausend Mönche und Nonnen sind vom Hochehrwürdigen Meister Hsing Yün ordiniert worden, der mehr als eine Million Anhänger auf der ganzen Welt hat. Sein ganzes Leben lang hat er sich für die Verbreitung der Ideale des Humanistischen Buddhismus eingesetzt. Er ist eine globale Person, durch die der Geist der Freude und Harmonie, der Integration und Koexistenz, des Respekts und Grossmutes, der Gleichheit und des Friedens verbreitet wird. Als die Internationale Gesellschaft des Buddha-Lichtes (BLIA) am 3. Februar 1991 gegründet wurde, wurde der Grossmeister zum Vorsitzenden gewählt. Seitdem sind über hundert Zweigstellen der Gesellschaft auf fünf Kontinenten gegründet worden, um sein Ideal „Möge das Licht des Buddha über den Dreitausend Weltsystemen leuchten und der Strom des Dharma durch die fünf Kontinente fliessen!“ zu verwirklichen.
Im Laufe der Jahre wurde der ehrwürdige Meister Hsing Yün wiederholt für seine Arbeit ausgezeichnet. Neben den vielen Auszeichnungen in seiner Heimat, der Republik China, hat er für seine selbstlosen Bemühungen auch international hohes Ansehen gewonnen. Z. B. bekam er 1998 als erster Chinese aus der Republik China den Ehren-Doktortitel der amerikanischen Universität für Orientalische Studien. 1995 erhielt er den Buddhist Gem Award der Nationalen Buddhistischen Vereinigung Indiens. 1997 traf er mit Papst Johannes Paul II. und dem Dalai Lama zu einem Meinungsaustausch über die Förderung des Weltfriedens zusammen. Im Mai 1997 ehrten ihn die Ministerien für Innere und Auswärtige Angelegenheiten der Republik China in Anerkennung seines ausserordentlichen Beitrags für das Land, die Gesellschaft und den Buddhismus mit der höchsten Auszeichnung.
Im Februar 1998 leitete der Meister die Ordinationszeremonie der Drei Plattformen, sowie die Zeremonien der Fünf Regeln und der Bodhisattva-Regeln in Bodhgaya in Indien, um die Theravada-Bhiksuni-Regeln wieder herzustellen, die vor mehr als tausend Jahren verloren gegangen waren. Am 8. April desselben Jahres brachte der Meister persönlich eine Zahnreliquie des Buddha aus Indien nach Taiwan, wo diese für immer bleiben wird. Ausserdem setzte er sich enthusiastisch für die Anerkennung des Geburtstages des Buddha als Feiertag auf Taiwan ein. Am 30. August 1999 hat damalige Präsident der Republik China, Lee Deng-hue bekanntgegeben, dass der 8. April des Mondkalenders als Geburtstag des Buddha Shakyamuni als nationaler Feiertag festgelegt wurde. Es ist der erste öffentlich anerkannte buddhistische Feiertag überhaupt, seitdem der Buddhismus vor 2.000 Jahren nach China gebracht wurde.
Bei der 21. Versammlung der World Fellowship of Buddhists am 7. Dezember 2000 in Thailand wurde der Meister vom thailändischen Premierminister mit dem Preis für den höchsten Beitrag im Buddhismus ausgezeichnet. Im Oktober 2001 flog er nach New York, um für die Opfer des Attentates vom 11. September zu beten. Am 25. Dezember 2001 hielt er im Präsidialamt der Republik China einen Vortrag zum Thema „Die Richtung der Zukunft“. Im Januar 2002 schloss der Meister ein Abkommen mit den Behörden des chinesischen Festlandes, dass unter seiner Obhut eine Finger-Reliquie Buddhas nach Taiwan überführt und unversehrt wieder zurückgebracht werden sollte. Danach wurde unter seiner Leitung ein Empfangskomitee gebildet, und die Reliquie wurde 37 Tage lang auf Taiwan ausgestellt. Dies war nicht nur ein wichtiger Anfang für den religiösen Austausch, sondern auch ein neuer Meilenstein für den friedlichen Austausch zwischen den beiden Seiten der Formosa-Strasse.
Der Beitrag des Hochehrwürdigen Meisters Hsing Yün zum Buddhismus ist wahrhaft erstaunlich. Er hat dazu beigetragen, dass der Buddhismus inmitten der gegenwärtigen Tendenzen der Institutionalisierung, Modernisierung, Humanisierung und Globalisierung von der Gesellschaft besser verstanden wird.